Herzwürmer beim Hund: Was steckt dahinter, was hilft dagegen?

Aufmerksame Hundehalter*innen wie Du haben vielleicht schon mal von Herzwürmern gehört. Diese Parasiten werden durch Stechmücken übertragen und können eine ernste Bedrohung für die Gesundheit Deiner Fellnase darstellen. Damit Du gut informiert bist, findest Du in diesem Ratgeber alles Wissenswerte über die Verbreitung, Symptome und Behandlung von Herzwürmern. Außerdem erfährst Du, wie Du Deinen Hund effektiv vor einer Infektion mit dem Herzwurm schützen kannst.
Das Wichtigste im Überblick
  • Herzwürmer sind fadenförmige Parasiten, die hauptsächlich Hunde infizieren, aber auch andere Säugetiere und manchmal Menschen betreffen können.
  • Herzwürmer werden durch infizierte Stechmücken übertragen, die die Wurmlarven in den Blutkreislauf des Hundes bringen. In den Blutgefäßen des Herzens und der Lunge entwickeln sie sich dann zu erwachsenen Würmern.
  • Herzwurmerkrankungen sind vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten verbreitet, aber auch in gemäßigten Zonen wie dem Mittelmeerraum und Osteuropa.
  • Ein Herzwurmbefall kann beim Hund schwerwiegende Gesundheitsprobleme verursachen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind deshalb besonders wichtig.
  • Die Heilungschancen hängen vom Zeitpunkt der Diagnose und dem Gesundheitszustand des Hundes ab. Durch Herzwürmer verursachte Schäden an Herz und Lunge sind meist irreversibel.
So kannst Du vorgehen
  • Informiere Dich in diesem Ratgeber über Herzwürmer und wie Du eine mögliche Infektion bei Deinem Hund erkennen kannst. 
  • Bring Deinen Hund schnellstmöglich in eine Tierarztpraxis, wenn Dir Symptome auffallen, die auf einen Befall mit dem Herzwurm hinweisen können.
  • Am besten schützt Du Deinen Hund vor Herzwürmern, indem Du Risikogebiete meidest und ihn ausreichend vor Mückenstichen schützt.
  • Sollte Dein Hund mit dem Herzwurm infiziert sein, kannst Du seine Gesundheit und sein Wohlbefinden während der medikamentösen Behandlung durch die Gabe natürlicher Vitalstoffe unterstützen.
  • In diesem Fall empfehlen wir, Deinem Hund  Hista Control , Milz Support , Darm Probiotic Dog , Kräuterhefe und Lachs-Hanf-Öl unter das Futter zu mischen. Die natürlichen Nahrungsergänzungen können die körpereigene Entgiftung und das Immunsystem unterstützen und zu einer besseren Verträglichkeit der Medikamente beitragen.

Hinweis: Dieser Ratgeber enthält Empfehlungen für unterstützende Maßnahmen bei einem Herzwurmbefall. Zur genauen Abklärung der Diagnose und Therapie Deines Hundes ist ein Besuch in der Tierarztpraxis unerlässlich!


Was sind Herzwürmer?

Herzwürmer gehören zum Stamm der Nematoden (Rund- und Fadenwürmer), einer Gruppe langgestreckter, fadenförmiger Würmer mit zylindrischem Körperbau. Der wissenschaftliche Name des Herzwurms lautet Dirofilaria immitis. Der Herzwurm befällt hauptsächlich Hunde, es können sich aber auch andere Säugetiere wie Katzen mit dem Parasiten infizieren. Dass sich ein Mensch mit dem Herzwurm ansteckt, kommt eher selten vor.

Wie werden Herzwürmer übertragen?

Die Übertragung erfolgt durch den Stich infizierter Mücken. Diese Mücken tragen die Larven (Mikrofilarien) des Herzwurms in sich. Wenn eine infizierte Mücke einen Hund sticht, gelangen die Mikrofilarien in den Blutkreislauf des Hundes. Dort entwickeln sie sich weiter zu erwachsenen Würmern. Dieser Prozess findet hauptsächlich in den Blutgefäßen der Lunge und des Herzens statt. Die so verursachte Erkrankung heißt Dirofilariose und stellt eine ernsthafte Gesundheitsbedrohung dar. Sie hat auch ein zoonotisches Potenzial, was bedeutet, dass sie gelegentlich von Mücken auf den Menschen übertragen werden kann. 

In welchen Ländern gibt es Herzwürmer?

Herzwurmerkrankungen sind vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten verbreitet, treten aber zunehmend auch in gemäßigten Zonen auf. In Europa ist der Parasit besonders im gesamten Mittelmeerraum und in Osteuropa zu finden (u. a. Spanien, Südfrankreich, Italien, Rumänien, Bulgarien, Griechenland, Tschechische Republik). Die bisher in Deutschland aufgetretenen Infektionen konnten auf Hunde, die aus dem Ausland geholt wurden, oder auf Urlaubsaufenthalte in Risikogebieten zurückgeführt werden. Allerdings besteht die Gefahr, dass der Parasit durch die klimatischen Veränderungen auch hierzulande heimisch wird.

Mikrofilarien („Nachkommen“) von Herzwürmern
Mikrofilarien („Nachkommen“) von Herzwürmern

Wie werden Herzwürmer übertragen?

Der Entwicklungszyklus von Herzwürmern umfasst mehrere Stationen und Wirte. Hier erfährst Du, wie sich der Parasit entwickelt und ob ein Hund mit Herzwurm für Menschen ansteckend ist.

Welche Mücken übertragen Herzwürmer?

Herzwürmer beginnen ihren Lebenszyklus als winzige Larven (Mikrofilarien), die im Blut eines infizierten Tieres vorkommen. Diese Mikrofilarien können von verschiedenen Stechmückenarten aufgenommen werden, wenn sie das Blut eines infizierten Tieres saugen. Interessanterweise schwankt die Anzahl der Mikrofilarien im Blut im Laufe des Tages. Sie ist am späten Nachmittag und frühen Abend am höchsten, was mit der erhöhten Flugaktivität der Mücken zusammenfällt. Daher ist es für die Diagnose eines Herzwurmbefalls wichtig, Blutproben am Nachmittag oder frühen Abend zu entnehmen. In der Stechmücke entwickeln sich die Mikrofilarien weiter. Sie durchlaufen mehrere Entwicklungsstadien im Verdauungstrakt der Mücke und werden schließlich zu infektiösen Larven. 

Wie werden Herzwürmer bei Hunden übertragen?

Wenn die infizierte Mücke einen Hund sticht, werden die infektiösen Larven durch den Stechrüssel in die Haut des Hundes übertragen. Von dort aus wandern sie weiter in das Bindegewebe oder die Muskulatur, wo sie sich zu jugendlichen Würmern weiterentwickeln. Die jugendlichen Herzwürmer dringen schließlich in den Blutkreislauf des Hundes ein, wo sie zu erwachsenen, geschlechtsreifen Würmern heranreifen. Dies geschieht hauptsächlich in den Blutgefäßen der Lunge und des Herzens. Der gesamte Entwicklungszyklus vom infizierten Larvenstadium bis zum erwachsenen Wurm dauert etwa 6-8 Monate.

Wie lange leben Herzwürmer?

Erwachsene Herzwürmer, auch Makrofilarien genannt, können eine Länge von bis zu 30 cm erreichen und leben zwischen 5 und 7 Jahren.

Ist ein Herzwurm beim Hund ansteckend?

Es ist wichtig zu wissen, dass immer eine Stechmücke als Zwischenwirt erforderlich ist, um Herzwürmer zu übertragen. Eine direkte Übertragung von Hund zu Hund oder dass sich ein Mensch beim Hund mit dem Herzwurm ansteckt, ist daher nicht möglich.

Infografik zum Lebenszyklus des Herzwurms
Lebenszyklus des Herzwurms (Quelle: Lance Wheeler, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons)

Wie gefährlich sind Herzwürmer für meinen Hund?

Ein Herzwurmbefall ist eine ernstzunehmende Erkrankung und potenziell gefährlich, weil sie ohne angemessene Behandlung schwerwiegende Schäden an Herz, Lunge und anderen Organen verursachen kann. Hinzu kommt, dass die Diagnose nicht einfach ist: In der Regel sind mehrere spezifische Tests in der Tierarztpraxis oder Tierklinik notwendig, um Herzwürmer beim Hund festzustellen. 

Die Behandlung selbst ist langwierig, komplex und birgt einige Risiken. Sie umfasst vorwiegend die Verabreichung verschiedener Medikamente und Injektionen. In schweren Fällen kann sogar ein chirurgischer Eingriff notwendig sein. Leider ist eine vollständige Heilung nicht immer garantiert, insbesondere bei fortgeschrittenen Fällen.

Um das Risiko für Herzwürmer bei Deinem Hund zu minimieren, empfehlen wir Dir, ein paar Vorsorgemaßnahmen zu beherzigen, die wir hier für Dich zusammengefasst haben. Indem Du Deine Fellnase regelmäßig auf Herzwürmer testen lässt (z. B. nach einem Aufenthalt in einem Risikogebiet), erhöhst Du die Wahrscheinlichkeit, einen Befall frühzeitig erkennen und behandeln zu können.


Wie erkennt man beim Hund Herzwürmer?

Die Symptome eines Herzwurmbefalls entwickeln sich oft schleichend, denn vom Zeitpunkt der Infektion bis zum Auftreten erster Anzeichen können Monate bis Jahre vergehen. Die ersten Symptome eines Befalls mit dem Herzwurm sind oft unspezifisch, weshalb es kein eindeutiges Krankheitsbild beim Hund gibt. 

  • In den ersten sechs Monaten nach einer Infektion oder bei einem geringen Wurmbefall zeigen viele Hunde keine Symptome, obwohl sie den Parasiten bereits in sich tragen.
  • Erste sichtbare Anzeichen eines Befalls können Konditionsverlust, unerklärlicher Gewichtsverlust sowie Husten und Kurzatmigkeit nach körperlicher Anstrengung wie Spaziergängen oder Spielen sein.
  • Mit fortschreitender Erkrankung können sich die Symptome verschlimmern. Betroffene Hunde leiden unter erschwerter und stark beschleunigter Atmung, blassen Schleimhäuten, ausgeprägter Abgeschlagenheit und Appetitlosigkeit. Zusätzlich können Erbrechen, Durchfall und sogar Nierenversagen auftreten.
  • Im schlimmsten Fall kann eine Infektion mit Herzwürmern zu Bluthochdruck in den Lungenarterien führen, der in Herzversagen übergehen kann. Dies kann sich durch Symptome wie Bauchwassersucht (Aszites) und Ödeme (Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe) bemerkbar machen.

Sollten Dir eins oder mehrere dieser Symptome bei Deinem Hund auffallen, empfehlen wir Dir, schnellstmöglich in eine Tierarztpraxis zu gehen, um ihn auf eine mögliche Infektion mit dem Herzwurm untersuchen zu lassen.

Mögliche Komplikationen einer Herzwurminfektion

Bei Hunden mit einem schwerem Herzwurmbefall ist es möglich, dass neben den bereits genannten Symptomen lebensgefährliche Komplikationen auftreten. 

Das sogenannte Vena-cava-Syndrom tritt auf, wenn die große Hohlvene, die das Blut zum Herzen transportiert (Vene cava) und/oder die rechte Herzkammer durch eine große Anzahl von Herzwürmern verschlossen wird. Dies kann zu einem Kreislaufschock führen und endet oft tödlich. Kleine Hunderassen und jüngere Tiere sind vom Vena-cava-Syndrom deutlich häufiger betroffen, da ihre Blutgefäße und Herzkammern kleiner sind und somit durch die Herzwürmer schneller verstopfen können. 

Thromboembolien, also plötzliche Blockaden der Blutgefäße, können bei Hunden mit Herzwurminfektion entstehen, wenn die Würmer sterben und ihre Segmente in die Blutbahn gelangen. Eine Thromboembolie kann bei betroffenen Hunden akute Atemnot und Husten mit blutigem Auswurf verursachen und im schlimmsten Fall zu Herzversagen oder schweren Lungenkomplikationen führen.

Es ist auch möglich, dass ein Hund trotz eines Befalls mit dem Herzwurm keinerlei Symptome zeigt. Umso wichtiger ist es, Deinen Liebling nach dem Aufenthalt in einem Risikogebiet auf Herzwürmer untersuchen zu lassen und ihn durch angemessene Vorsorgemaßnahmen vor einer Infektion zu schützen.

Corgi wird von freundlicher Tierärztin untersucht
Wenn Dein Hund Symptome wie Husten, Kurzatmigkeit oder Gewichtsverlust zeigt, solltest Du ihn auf einen möglichen Befall mit dem Herzwurm untersuchen lassen.

Wie stellt man Herzwürmer beim Hund fest?

Herzwürmer sind Parasiten, die schwerwiegende gesundheitliche Probleme beim Hund verursachen können. Eine frühzeitige Diagnose ist daher entscheidend, um eine geeignete Therapie einleiten und schwere Komplikationen vermeiden zu können. In der Regel umfasst die Diagnose eine Kombination aus verschiedenen Verfahren:

Anamnese

Hierbei prüft der Tierarzt bzw. die Tierärztin, ob sich Dein Hund in Endemiegebieten (Regionen, in denen Herzwürmer häufig vorkommen) oder in anderen Risikogebieten aufgehalten hat. Diese Informationen sind wichtig, um das Infektionsrisiko Deines Hundes einzuschätzen.

Klinische Untersuchung

Nach der Anamnese folgt eine gründliche körperliche Untersuchung. Dabei werden mögliche Anzeichen einer Herzwurmerkrankung untersucht, wie Husten, Kurzatmigkeit, Konditionsverlust, Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit.

Blutuntersuchung

Die Blutuntersuchung ist ein entscheidender Schritt bei der Diagnose von Herzwürmern. In der Regel werden zwei Arten von Tests durchgeführt:

  • Direkter Nachweis: Bei diesem Test wird nach heranwachsenden Würmern (Mikrofilarien) im Blut gesucht. Da die Anzahl der Herzwurmlarven je nach Tageszeit schwankt und am späten Nachmittag/Abend ihren Höhepunkt erreicht, sollte die Blutprobe zu dieser Zeit entnommen werden. Ein negatives Ergebnis bedeutet nicht zwangsläufig, dass keine Infektion vorliegt. Daher sollte der Test nach 3 bis 6 Monaten erneut durchgeführt werden, insbesondere wenn der Hund aus einem Risikogebiet stammt oder dort im Urlaub war. Bei einem positiven Ergebnis wird ein PCR-Test durchgeführt, um die genaue Art der Herzwürmer zu bestimmen, was für die weitere Behandlung wichtig ist.
  • Antigentest: Dieser Test weist die von erwachsenen weiblichen Würmern produzierten Antigene im Blut nach. Dadurch wird indirekt auf das Vorhandensein dieser Würmer geschlossen. Da die Entwicklung zu einem erwachsenen Wurm einige Zeit dauert, ist der Test erst ab sechs Monaten nach einer möglichen Infektion sinnvoll. Ein zu früher Test könnte fälschlicherweise negativ ausfallen, obwohl eine Infektion vorliegt. Daher sollte der Antigentest nach sechs Monaten wiederholt und in Kombination mit dem direkten Nachweis von Mikrofilarien durchgeführt werden.
  • Antikörpernachweis: Obwohl der Antikörpernachweis nicht zu den gängigen Bluttests bei der Diagnose von Herzwürmern gehört, kann er ebenfalls sehr hilfreich sein. Dabei wird nach Antikörpern gesucht, die der Hund gegen die Herzwürmer gebildet hat. Die Antikörper sind etwa 2-3 Monate nach der Infektion nachweisbar, verschwinden jedoch meist nach 9 bis 10 Monaten wieder.

Bildgebende Verfahren

Um den Schweregrad des Befalls und mögliche Folgeschäden am Herzen oder an den Blutgefäßen feststellen zu können, werden bildgebende Verfahren eingesetzt:

  • Herzultraschall: Hierbei können Veränderungen und Schäden am Herzen sichtbar gemacht werden.
  • Röntgendes Brustkorbs: Diese Aufnahmen helfen, das Ausmaß des Herzwurmbefalls und eventuelle Schäden an den Lungen und Blutgefäßen zu beurteilen.

Blutbild & Blutchemie

Diese Tests sind wichtig, um die Funktion der Organe (besonders der Leber und Nieren) zu überprüfen und eine eventuell vorhandene Blutarmut (Anämie) nachzuweisen.

EKG

In fortgeschrittenen Fällen kann ein EKG sinnvoll sein, um die Herzleistung zu beurteilen und mögliche Herzrhythmusstörungen zu erkennen.

Urinuntersuchung

Eine Urinuntersuchung wird durchgeführt, um die Nierenfunktion zu überprüfen und sicherzustellen, dass die Nieren nicht durch die Infektion beeinträchtigt sind.


Was hilft gegen Herzwürmer beim Hund?

Die Behandlung einer Herzwurm-Infektion beim Hund ist eine komplexe Aufgabe, die sorgfältig geplant und durchgeführt werden muss. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie sind entscheidend, da bereits entstandene Schäden an Herz und Lunge oft nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Es gibt verschiedene Behandlungswege, darunter die Gabe von Medikamenten und in schweren Fällen auch eine Operation. Es ist wichtig, dass die Therapie in einer spezialisierten Tierarztpraxis oder Tierklinik erfolgt, da in einigen Fällen eine stationäre Aufnahme des Hundes erforderlich sein kann.

Die American Heartworm Society (AHS) bietet detaillierte Empfehlungen für die Behandlung vom Herzwurm beim Hund, die als Richtlinie dienen können:

Spot-On Präparat

Die Behandlung beginnt oft mit einem Medikament, das auf die Haut des Hundes aufgetragen wird. Dieses tötet die heranwachsenden Würmer ab. Die Anwendung muss alle 28 Tage wiederholt werden und sollte mindestens 4 Monate lang fortgesetzt werden.

Antibiotika

Antibiotika werden über einen Zeitraum von etwa vier Wochen verabreicht. Diese bekämpfen Bakterien, die auf den Herzwürmern leben und deren Vermehrung und Überleben im Hund unterstützen.

Chemotherapie

Das Hauptmedikament zur Behandlung von Herzwürmern heißt Melarsomin. Es tötet die erwachsenen Würmer ab und wird tief in die Rückenmuskulatur des Hundes injiziert. Diese Injektionen erfordern oft eine leichte Narkose. Um alle Würmer zu beseitigen, sind in der Regel mehrere Behandlungen notwendig. Melarsomin wird normalerweise gut von Hunden vertragen, die keine oder nur leichte Symptome zeigen. Bei Hunden mit stärkeren Symptomen kann die Behandlung jedoch problematisch sein. Zur Sicherheit werden häufig kortisonhaltige Medikamente verabreicht, um die Gefahr einer allergischen Reaktion (anaphylaktischer Schock) zu verringern.

Zusätzliche Medikamente

Hunde mit Symptomen erhalten zusätzlich Medikamente zur Linderung der Beschwerden. Dazu können gefäßerweiternde und harntreibende Medikamente, Mittel gegen Übelkeit und Schmerzen sowie Infusionen gehören.  

Wichtige Begleitmaßnahmen

Während der ersten drei Wochen der Behandlung ist die absolute Ruhigstellung des Hundes äußerst wichtig. Die absterbenden Würmer zerfallen in einzelne Segmente, die in die Lunge geschwemmt werden und dort Arterienverschlüsse (Thromboembolien) verursachen können. Körperliche Aktivität erhöht den Druck in diesen Gefäßen, was zum Zerreißen der Gefäßwände und schließlich zu Herzversagen führen kann.

Chirurgische Maßnahmen

Bei einigen Hunden kann es notwendig sein, die erwachsenen Würmer chirurgisch zu entfernen. Diese Maßnahme wird in schweren Fällen in Betracht gezogen, wenn andere Behandlungen nicht ausreichend sind.

Die Behandlung einer Herzwurm-Infektion beim Hund erfordert also nicht nur die richtigen Medikamente, sondern auch eine sorgfältige Überwachung und Pflege durch die Tierarztpraxis und die Halter*innen.

Ergänzende Behandlungsoptionen nach dem 5-E™ Konzept

Unsere mehr als 30-jährige Erfahrung in der ganzheitlichen Tiermedizin hat bestätigt, dass die Gesundheit und das Wohlbefinden Deines Hundes während einer Herzwurm-Behandlung durch die Gabe natürlicher Vitalstoffe positiv unterstützt werden können. Nachfolgend haben wir Vitalstoffempfehlungen zusammengestellt, die sich in der 5-E™ Tierarztpraxis und bei unseren Partner*innen seit vielen Jahren bewährt haben.

  • Hista Control kann den Abbau von überschüssigem Histamin im Körper fördern und so dazu beitragen, medikamentöse Nebenwirkungen wie Juckreiz, Schwellungen und Hautirritationen zu lindern. Ein ausgeglichener Histamin-Spiegel kann außerdem dabei helfen, das Immunsystem während der Herzwurm-Behandlung zu unterstützen.
  • Milz Support unterstützt die Milzfunktion durch biogene Vitalstoffe. Eine gut funktionierende Milz kann das Immunsystem stärken und die körpereigene Entgiftung nach der Zerstörung der Herzwürmer unterstützen.
  • Darm Probiotic Dog mit fermentierten Hefen und hochkonzentrierten Milchsäurebakterien unterstützt eine harmonische Darmflora und kann so dabei helfen, die Verdauung nach der Gabe von Medikamenten zu regulieren.
  • Kräuterhefe versorgt Deinen Hund während der Behandlung mit wertvollen und hochverdaulichen Nährstoffen wie B-Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen.
  • Lachs-Hanf-Öl mit hochwertigen essentiellen Fettsäuren kann dabei helfen, die durch die Medikamente angeschlagene Darmschleimhaut wieder aufzubauen und zu stärken. Gleichzeitig liefert es wertvolle Energie für die Körperzellen, den Stoffwechsel und das Immunsystem.

Im Anschluss an die medikamentöse Therapie kannst Du Deinem Hund folgende Vitalstoffe unter das Futter mischen: 

  • Mit unseren bewährten Nahrungsergänzungen Humi Pur , Darm Dyn oder Zeo Dyn kannst Du die körpereigene Entgiftung Deines Hundes unterstützen. Sie helfen den Entgiftungsorganen dabei, die nach der Behandlung abgestorbenen Würmer im Körper abzubauen und auszuscheiden.
Wichtiger Hinweis: Humi Pur , Darm Dyn oder Zeo Dyn dürfen nicht während der Herzwurm-Behandlung gefüttert werden, da sie die Wirksamkeit der Medikamente beeinflussen können.

Sind Herzwürmer beim Hund heilbar?

Ob eine Infektion mit Herzwürmern heilbar ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu gehören der Zeitpunkt der Diagnose, der Schweregrad der Infektion, das Alter und der allgemeine Gesundheitszustand des Hundes sowie die Wirksamkeit der durchgeführten Therapie. Je früher eine Infektion erkannt und behandelt wird, umso größer sind die Heilungschancen. Allerdings können Schäden an Organen wie Herz, Lunge oder Blutgefäßen, die durch Herzwürmer verursacht wurden, in der Regel nicht mehr rückgängig gemacht werden. Daher sind eine frühzeitige Diagnose und Behandlung entscheidend, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.


Wie kann ich meinen Hund vor Herzwürmern schützen?

Um Deinen Hund bestmöglich vor Herzwürmern zu schützen, solltest Du ein paar Vorsorgemaßnahmen beherzigen. Hier erfährst Du, wie Du das Risiko einer Infektion minimieren kannst:

Risikogebiete meiden

Der effektivste Schutz vor Herzwürmern besteht darin, Gegenden zu meiden, in denen infizierte Mücken häufig vorkommen. Besonders während der Mückensaison solltest Du darauf achten, Deinen Hund nicht in solche Endemiegebiete mitzunehmen. Wenn eine Reise in ein Risikogebiet unvermeidbar ist, lass Dich vorab unbedingt in einer Tierarztpraxis beraten und triff die nötigen Vorsichtsmaßnahmen.

Schutzmaßnahmen vor einer Reise

  • Trage vor der Reise ein Spot-On Präparat auf die Haut Deines Hundes auf und wiederhole die Anwendung nach 28 Tagen. Spot-Ons wirken abwehrend gegen Stechmücken und können so eine Infektion mit Herzwürmern verhindern.
  • Vermeide Spaziergänge in der Dämmerung und nachts, wenn die Mücken besonders aktiv sind. Halte Fenster und Türen geschlossen und verwende Moskitoschutznetze, um zu verhindern, dass Mücken ins Haus gelangen.

Regelmäßige Tests

Nach der Rückkehr aus einem Risikogebiet ist es wichtig, Deinen Hund auf Herzwürmer testen zu lassen. Regelmäßige Checks helfen dabei, eine mögliche Infektion frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, bevor schwerwiegende gesundheitliche Probleme auftreten. 


Kann sich ein Mensch beim Hund mit dem Herzwurm anstecken?

Ein Hund mit Herzwurm ist für den Menschen nicht ansteckend, weil für die Übertragung immer eine Stechmücke als Zwischenwirt nötig ist. Menschen können sich zwar durch infizierte Stechmücken anstecken, dies kommt jedoch sehr selten vor. In den meisten Fällen verursachen Infektionen beim Menschen keine Beschwerden. Es kann gelegentlich zu Entzündungsreaktionen kommen, insbesondere an Stellen, an denen sich die Würmer aufhalten, zum Beispiel in der Lunge oder unter der Haut. Eine vollständige Entwicklung zu erwachsenen Würmern findet beim Menschen aber nicht statt.

Auch wenn sich Menschen nur selten mit Herzwürmern anstecken, empfehlen wir Dir, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um Mückenstiche zu vermeiden – insbesondere in Gebieten, in denen die Herzwurmerkrankung verbreitet ist.

Freundlich lächelnde Frau mit ihrem Golden Retriever im Wald, schaut in die Kamera
Indem Du Reisen in Risikogebiete meidest oder Deinen Hund in diesen Regionen vor Mückenstichen schützt, kannst Du das Risiko eines Herzwurmbefalls reduzieren.

Quellen

Herausgeber: Peter Deplazes | Georg von Samson-Himmelstjerna | Horst Zahner | Anja Joachim | Alexander Mathis | Anja Taubert | Christina Strube . Parasitologie für die Tiermedizin. 4. Auflage, Thieme Verlag Barbara Kohn und Günter Schwarz (2017). Praktikum der Hundeklinik 12. Auflage, Enke Verlag

Ratgeberartikel teilen


Schreibe einen Kommentar



Über Tierärztin Paula Haase

Als approbierte Tierärztin mit umfassender Berufserfahrung bin ich besonders der integrativen und präventiven Veterinärmedizin verbunden. Das Konzept der ganzheitlichen Tiermedizin fasziniert mich vor ... Weiterlesen

Alle Artikel von Tierärztin Paula Haase anzeigen

Würmer beim Hund: Erkennen, Behandeln, Vorbeugen
Rationsberechnung von Futter – sinnvoll oder nicht?
Sprechstunden
Schliessen