Sicher durch den Alltag: So bringst Du Deinem Welpen die wichtigsten Kommandos bei.

Damit Dein Welpe ein angenehmer Begleiter im Alltag wird, sollte er ein paar wichtige Grundkommandos beherrschen. Diese kannst Du ihm bei euren gemeinsamen Spaziergängen nach und nach beibringen. Besonders wichtig ist, dass Du konsequent bleibst und Euch das Training Spaß macht. Hier zeigen wir Dir, wie Dein Liebling die wichtigsten Kommandos im Handumdrehen lernt. Viel Spaß beim Trainieren!

Das Wichtigste im Überblick
  • Zu den wichtigsten Grundkommandos gehören „Sitz“, „Platz“, „Bleib“, „Aus“ und „Komm“.
  • Die Schleppleine ist ein tolles Hilfsmittel, um mit Deinem Welpen den Rückruf zu trainieren.
  • Zum Schutz Deiner Mitmenschen sollte Dein Welpe lernen nicht an anderen hochzuspringen.
  • Das Belohnen von erwünschtem Verhalten hat oberste Priorität in der Welpenerziehung.

Eine liebevolle und konsequente Erziehung ist der Schlüssel zu einem harmonischen Zusammenleben mit Deinem Hund. Zeige Deinem Welpen vom ersten Tag an welches Verhalten erwünscht ist und was Du nicht tolerierst. Mach Dir keinen Kopf, wenn die meisten Kommandos am Anfang noch nicht perfekt funktionieren: Mit etwas Geduld und viel Lob wird Dein Schützling bald lernen, ein angenehmer Begleiter zu werden.

Hier möchten wir Dir einige Tipps mitgeben, wie Du Deinem Welpen die wichtigsten Kommandos spielend einfach beibringst. Diese Tipps ersetzen jedoch nicht entsprechende Literatur oder den Besuch eines Hundetrainers bzw. einer Hundeschule.

Hund und Mensch Kopf an Kopf
Mit einer liebevollen Erziehung legst Du den Grundstein für eine tolle Partnerschaft mit Deinem Hund.

Sitz, Platz, Aus! Welche Grundkommandos muss mein Welpe lernen?

Ein Spaziergang mit Deinem Welpen ist die perfekte Gelegenheit für ein paar Gehorsamkeitsübungen. Dabei gilt: Das Training funktioniert am besten in reizarmer Umgebung und wenn es Euch beiden Spaß macht. Weil Dein Welpe nur über eine kurze Aufmerksamkeitsspanne verfügt, ist es wichtig, ihn nicht zu überfordern. Halte die Trainingseinheiten kurz (5 bis 10 Minuten pro Einheit) und steigere die Schwierigkeit nur langsam. Durch Erfolgserlebnisse lernt Dein Welpe am besten alles richtig zu machen.

1.) Sitz! So setzt sich Dein Welpe auf Kommando hin.

Diese einfache Übung haben sogar junge Welpen schnell raus. Stelle oder hocke Dich vor Deinen Hund, nimm ein Leckerli zwischen Daumen und Mittelfinger und halte den Zeigefinger hoch. Dann führst Du die Nase Deines Welpen mit dem Leckerli nach oben, bis er seinen Kopf in den Nacken legt und sich automatisch hinsetzt. Dabei gibst Du ihm das Kommando „Sitz“. Wenn sein Hinterteil den Boden berührt, bekommt er das Leckerli.

2.) Platz! So legt sich Dein Welpe auf den Boden.

Wenn Dein Welpe „Sitz!“ beherrscht, kannst Du darauf aufbauend „Platz!“ trainieren. Und so geht’s: Lass Deinen Hund vor Dir absitzen. Dann klemmst Du ein Leckerli zwischen Zeige- und Mittelfinger Deiner flachen Hand. Damit führst Du Deinen Welpen an der Nase nach unten und ein Stück nach vorne. Wenn Dein Kleiner dabei ist, sich hinzulegen, sagst Du das Kommando „Platz!“. Sobald der Körper Deines Hundes den Boden berührt, gibst Du ihm das Leckerli und lobst ihn.

Kleiner Hund liegt auf Wiese neben ihm sind 2 Beine zu sehen
In Eurem Alltag gibt es immer wieder Situationen, in denen es wichtig ist, dass Dein Hund auf seinem Platz bleibt.

 

3.) Bleib! So lernt Dein Welpe an Ort und Stelle zu bleiben.

Um dieses Kommando zu trainieren lässt Du Deinen Welpen vor Dir absitzen. Stell Dich leicht nach vorne geneigt vor ihn, strecke ihm Deine Handinnenfläche entgegen und gib das Kommando „Bleib!“. So zeigst Du Deinem Hund allein durch Deine Körpersprache, dass er bleiben soll, wo er ist. Anschließend machst Du einen Schritt zurück. Dann gehst Du wieder auf Deinen Welpen zu und lobst ihn wenn er sitzengeblieben ist. Achte darauf, dass er dabei noch sitzt und Du ihn nicht fürs Aufstehen lobst. Wenn ein Schritt nach hinten funktioniert, kannst Du nach und nach die Distanz zwischen Euch erhöhen und Deinen Hund immer ein wenig länger warten lassen.

Und was ist, wenn Dein Welpe aufsteht, während Du Dich entfernst? Bring ihn kommentarlos zurück zum Startpunkt und fang von vorne an. Achte dabei auf Deine Körpersprache: Bleib nach vorne geneigt während Du zurückgehst. Verlagerst Du Deinen Schwerpunkt nach hinten, kann Dein Hund das als Einladung deuten Dir zu folgen.

4.) Aus! So zeigst Du Deinem Welpen, Gegenstände in seinem Fang abzugeben.

Mit dem Kommando „Aus!“ bringst Du Deinem Welpen bei, Dinge in seinem Maul abzugeben – aber auch Essbares, das er vielleicht draußen findet. Um „Aus!“ zu trainieren, verwendest Du am besten ein Spielzeug das Du gut fassen kannst wenn es Dein Hund im Maul hat. Greife mit der Hand über die Schnauze Deines Welpen. Das wird ihn dazu bringen das Spielzeug loszulassen. Genau in diesem Moment gibst Du das Kommando „Aus!“. Hat Dein Welpe das Spielzeug losgelassen, belohnst Du ihn mit einem Leckerli oder Spiel. Dafür kannst Du gerne dasselbe Spielzeug verwenden. So lernt Dein Youngster, dass sein Spielzeug nicht verschwindet, nur weil er es mal abgeben muss.

Du wirst merken: Nach ein paar Übungen ist der Schnauzengriff nicht mehr nötig und Dein Welpe wird den Gegenstand in seinem Fang allein durch das Kommando loslassen.

Schäferhund mit Gelben Ball im Mund
Durch das Kommando „Aus!“ lernt Dein Welpe, Gegenstände in seinem Fang abzugeben.

 

5.) Komm! So übst Du einen sicheren Rückruf.

Der Rückruf ist einer der wichtigsten Grundlagen in der Welpenerziehung. Schon alleine deshalb, um zu verhindern, dass Dein Hund einfach auf die Straße rennt oder auf fremde Artgenossen zuläuft. Und auch nicht jeder Mensch ist begeistert, wenn plötzlich ein Hund auf ihn zustürmt... Du ersparst Dir also viel Nerven und Stress, wenn Du Deinem Welpen frühzeitig beibringst, auf ein bestimmtes Signal (z. B. Hundepfeife) oder Kommando („Komm!“/„Hier!“) zu Dir zu kommen.

Es gibt viele verschiedene Methoden einen sicheren Rückruf zu trainieren. Wichtig ist, dass Du Deinen Welpen immer belohnst, wenn er das gewünschte Verhalten zeigt. Das Kommen auf ein bestimmtes Signal übst Du am besten, wenn Dein Welpe ohnehin auf Dich zuläuft. Rufe oder pfeife ihn genau in diesem Moment herbei und belohne ihn dann mit einem tollen Leckerli. So hat Dein Kleiner schnell raus, dass es sich immer lohnt zu kommen, wenn Du ihn rufst.

So trainierst Du den Rückruf mit der Schleppleine.

Für Deinen Welpen ist jeder Spaziergang ein spannendes Abenteuer – schließlich gibt es so viele interessante Dinge, Gerüche und Geräusche zu entdecken! Da kann er schon mal überhören, dass Du gerade nach ihm gerufen hast. In diesem Fall ist die Schleppleine ein wunderbares Hilfsmittel, um mit Deinem Hund den Rückruf aus einiger Distanz zu üben.

Beim Training dient Dir die Schleppleine als verlängerter Arm. Wenn Du Deinen Welpen mit einem Rückrufkommando rufst und er reagiert nicht, ruckst Du kurz an der Leine und ziehst ihn zu Dir. Der Ruck sollte natürlich nicht zu fest sein. Kommt Dein Welpe auf Dich zu, lobst Du ihn ausgiebig oder belohnst ihn mit einem Leckerli oder Streicheleinheiten. Das gilt auch für alle Situationen, in denen Dein Hund sofort auf Dein Rückrufkommando reagiert. So lernt er ganz schnell, dass er etwas richtig gemacht hat. Wie bei jeder Gehorsamsübung ist es wichtig, dass Du immer konsequent bleibst und so lange mit Deinem Welpen an der Schleppleine Gassi gehst, bis der Rückruf perfekt klappt.

Hund an einer Schleppleine
Mit einer Schleppleine lässt sich der sichere Rückruf hervorragend trainieren.

Wie lernt mein Welpe, nicht jeden Menschen zu begrüßen?

Kommt Dir diese Situation bekannt vor? Du bist mit Deinem Welpen unterwegs und ständig möchte ihn jemand anfassen, weil er „ja so niedlich“ ist. Und Dein Welpe? Der springt freudig an jedem Menschen hoch. Die Folge ist, dass Dein Hund dieses Verhalten auch zeigt, wenn er ausgewachsen ist. Das finden viele Menschen dann nicht mehr niedlich. Besonders Kinder oder ältere Personen können von größeren Hunden umgeworfen werden und sich dabei verletzen. Hinzu kommt, dass viele Menschen Angst vor Hunden haben.

Um Deinem Welpen abzugewöhnen, auf Menschen zuzulaufen und freudig an ihnen hochzuspringen, solltest Du ein alternatives Ritual mit ihm einüben: Lass ihn über das Kommando „Sitz!“ absitzen, wenn andere Menschen Euren Weg kreuzen. Erst wenn sich Dein Welpe gesetzt hat, bekommt er eine Belohnung von Dir (Streicheleinheiten oder Leckerlis). Wartet bis die anderen vorbeigegangen sind bis Ihr Euren Spaziergang fortsetzt. Genau wie jede Trainingseinheit erfordert diese Übung absolute Konsequenz – schließlich ist das Anspringen ein verlockender Drang, dem Welpen gerne nachgehen.

Eine Frau und ein kleiner Hund umarmen sich
Was für eine süße Begrüßung? Bei erwachsenen Hunden finden viele Menschen das Anspringen nicht mehr niedlich.

Das Belohnen bei erwünschtem Verhalten hat immer oberste Priorität.

So verlierst Du nicht das Vertrauen Deines Welpen und erziehst ihn auf natürliche Weise. Generell ist Dein Welpe bereit, alles anzunehmen, was Du ihm beibringen willst. Die richtige Erziehung ist allerdings zeitaufwändig. Versuche deshalb, viel Geduld dafür aufzubringen – und ganz wichtig: Nicht aufgeben!

Darf ich meinen Welpen mit Leckerlis belohnen?

Es spricht nichts dagegen, Deinen Welpen ab und zu mit einem Leckerli zu belohnen. Wir empfehlen Dir fettarme Kauartikel wie  Lammies Knusperpansen zur artgerechten Beschäftigung Zuhause und zur Unterstützung des Zahnwechsels. Darüber hinaus lassen sich hochwertige Trainingssnacks wie  Gehorchies  prima als Erziehungshilfe einsetzen.

Hund bekommt einen Snack
Fein gemacht! Fettarme Trainingssnacks eignen sich am besten als Belohnung für Deinen Welpen.

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Über Tierarzt Thomas Backhaus

Tierarzt Thomas Backhaus ist Spezialist für ganzheitliche Tiermedizin mit Schwerpunkt auf Mitochondrialer Medizin. 1996 gründete er die Tierärztliche Praxis zur Römischen Villa in Longuich. Heute leit ... Weiterlesen

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