Fröhlicher Golden Retriever wird von Besitzer gestreichelt, und von Tierärztin untersucht.

Leishmaniose beim Hund

Bei der Leishmaniose handelt es sich um eine parasitäre Erkrankung, die vorwiegend in den tropischen, subtropischen und mediterranen Regionen verbreitet ist. Es treten zunehmend auch Fälle in Mitteleuropa auf, insbesondere bei Hunden, die in Endemiegebieten auf Reisen waren oder von dort importiert wurden. Obwohl Leishmaniose nach wie vor nicht heilbar ist, können erkrankte Tiere mit der richtigen Behandlung ein möglichst langes, glückliches Leben führen. Entscheidend dafür ist, dass die Erkrankung frühzeitig erkannt wird. In diesem Ratgeber möchten wir Dich über die Leishmaniose beim Hund und ihre Symptome aufklären. Denn als gut informierte*r Hundehalter*in kannst Du Deinen Liebling am besten vor einer Ansteckung schützen – und bei Verdacht auf eine mögliche Infektion rechtzeitig reagieren.

Das Wichtigste im Überblick
  • Bei der Leishmaniose handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die nicht heilbar ist und unbehandelt zum Tod führen kann.
  • Die Erkrankung wird durch kleine, einzellige Parasiten verursacht und vorwiegend durch Sandmücken übertragen.
  • Durch eine frühzeitige Diagnose und einen speziellen Therapieplan können die Symptome und das Wohlbefinden betroffener Hunde positiv beeinflusst werden.
  • Um Deinen Hund vor einer Infektion zu bewahren, ist es wichtig, ihn vor dem Kontakt mit den Überträgermücken zu schützen.
So kannst Du vorgehen
  • Informiere Dich über die Erkrankung, um frühzeitig reagieren zu können, sollten Dir bei Deinem Hund mögliche Symptome auffallen. 
  • Bei Verdacht kannst Du eine Vitalblutanalyse als ergänzende Untersuchung durchführen lassen – entweder über einen Gesundheitscheck von DGT MEDICAL oder direkt in der Tierarztpraxis.
  • Stelle Deinen erkrankten Hund auf eine purinarme, vegetarische Ernährung um, die den durch die Leishmanien übersäuerten Magen nicht zusätzlich belastet und ihm wichtige Nähr- und Vitalstoffe liefert.Stelle Deinen erkrankten Hund auf eine basische Ernährung um, die den durch die Leishmanien übersäuerten Magen nicht zusätzlich belastet und ihm wichtige Nähr- und Vitalstoffe liefert.
  • Als begleitende Unterstützung kannst Du die MAGEN-KUR  für Hunde unter das Futter mischen. Sie unterstützt die Magenschleimhaut auf natürliche Weise und kann einer übermäßigen Anflutung von Magensäure entgegenwirken.

Schätzungen zufolge leiden mehrere tausend Hunde in Deutschland an der tückischen Mittelmeerkrankheit Leishmaniose. Tückisch, weil zwischen Infektion und Krankheitsausbruch mehrere Monate oder sogar Jahre vergehen können. In vielen Fällen wird deshalb kein Zusammenhang zwischen den Symptomen und einem vergangenen Auslandsaufenthalt erkannt. Um Deinen Hund bestmöglich zu schützen, möchten wir Dich in diesem Ratgeber über die Erkrankung, ihre Symptome und mögliche Behandlungswege aufklären.

Hinweis: Dieser Ratgeber enthält Empfehlungen für unterstützende Maßnahmen bei Leishmaniose. Zur genauen Abklärung der Diagnose und Therapie Deines Hundes ist ein Besuch in der Tierarztpraxis unerlässlich!


Was ist Leishmaniose überhaupt?

Bei Leishmaniose handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die durch Sandmücken übertragen wird. Die Erkrankung selbst wird durch einzellige Parasiten (den Leishmanien) verursacht, welche spezielle Immunzellen, die sogenannten Makrophagen, befallen. Hat sich ein Hund einmal angesteckt, bleibt er ein Leben lang infiziert. Leishmaniose ist nicht heilbar, aber durch eine dauerhafte (meist lebenslange) Therapie können die Symptome und das Wohlbefinden des Hundes verbessert werden. Unbehandelt führt die Erkrankung meist innerhalb von 1 bis 2 Jahren zum Tod. Aus diesem Grund ist eine frühzeitige Diagnose wichtig, damit der Tierarzt/die Tierärztin einen passenden Behandlungsplan erstellen kann.

Warum wird Leishmaniose auch als Mittelmeerkrankheit bezeichnet?

Da Leishmaniose ursprünglich in südeuropäischen Ländern wie Spanien, Portugal, Italien, Griechenland, Bulgarien, Kroatien und der Türkei vorkommt, bezeichnet man sie auch als Mittelmeerkrankheit. Dort werden die einzelligen Parasiten hauptsächlich durch den Stich der weiblichen Sandmücke übertragen. Für Hunde, die in diese Regionen reisen, besteht also ein hohes Risiko, sich mit Leishmanien zu infizieren. Seit einigen Jahren breitet sich die Sandmücke aber auch immer weiter nach Norden aus: Neuesten Erkenntnissen zufolge wurden im Südwesten Deutschlands (darunter in Bayern und Baden-Württemberg) zahlreiche Brutstätten entdeckt.

Was passiert nach einer Infektion?

Hat sich ein Hund mit Leishmaniose infiziert, werden die einzelligen Parasiten von den Immunzellen aufgenommen, wo sich diese vermehren und die Zellen schädigen. Weil sich die Parasiten in den Zellen verstecken, sind sie quasi vor der Immunabwehr geschützt. Im weiteren Verlauf können die Leishmanien in den Blutkreislauf gelangen, wodurch sie sich im Körper verteilen und weitere Organe wie Lymphknoten, Milz, Leber, Lunge, Darm, Knochenmark oder die Haut befallen. An den Organen kommt es dann zu chronischen Entzündungen, die der Körper zu bekämpfen versucht, wodurch das Gewebe noch mehr geschädigt wird.

Bei Leishmaniose handelt es sich um eine Zoonose.

Das bedeutet, die Erkrankung kann sowohl auf Tiere als auch auf (vorwiegend immungeschwächte) Menschen übertragen werden.  Die Wahrscheinlichkeit, dass Dich Dein erkrankter Hund ansteckt, gilt jedoch als sehr gering. Ein höheres Risiko birgt die direkte Übertragung des Erregers durch einen Mückenstich.


Durch welche Symptome macht sich eine Leishmaniose beim Hund bemerkbar?

Das Tückische an der Erkrankung ist, dass ganz verschiedene, unspezifische Symptome auftreten können. Außerdem dauert es nach einer Infektion meist 1 bis 3 Monate, bis die Erkrankung ausbricht – in manchen Fällen sogar mehrere Jahre. Da es auch Hunde gibt, die keine Symptome zeigen, können sich andere Tiere unbemerkt anstecken.

Zu den ersten typischen Anzeichen der Erkrankung gehören Abgeschlagenheit, Apathie, Gewichtsverlust oder geschwollene Lymphknoten. Zudem kann sich die Haut an der Einstichstelle entzünden und Knötchen bilden. Im weiteren Verlauf kommt es oft zu Hautgeschwüren, Fieber, Haarausfall und einer Vergrößerung von Milz und Leber. Im fortgeschrittenen Stadium magern betroffene Hunde meist bis auf die Knochen ab. Unbehandelte Tiere sterben in der Regel innerhalb von 12 bis 24 Monaten.

Mögliche Symptome einer Leishmaniose beim Hund:

  • Abgeschlagenheit und Schwäche
  • Geschwollene Lymphknoten
  • Gewichtsverlust und mangelnder Appetit
  • Hautentzündungen an Ohren, Augen oder Nasenspiegel (meist ohne Juckreiz)
  • Fieber
  • Vergrößerte Milz und Leber
  • Anämie (Blutarmut)
  • Niereninsuffizienz

Wann muss ich in die Tierarztpraxis?

Sollte Dein Hund aus unerklärlichen Gründen müde und apathisch wirken oder unter mangelndem Appetit und Gewichtsverlust leiden, empfehlen wir Dir, baldmöglichst eine Tierarztpraxis aufzusuchen. Dasselbe gilt natürlich auch, wenn Dir ein anderes der oben genannten Symptome auffällt. Diese müssen zwar nicht zwangsläufig auf eine Leishmaniose- Infektion hinweisen, sollten aber unbedingt tierärztlich abgeklärt werden.

Ich fühl mich so schlapp! Unerklärliche Müdigkeit und Abgeschlagenheit, besonders nach einem Auslandsaufenthalt, können auf Leishmaniose hinweisen und sollten tierärztlich abgeklärt werden.


Diagnose: Wie wird Leishmaniose beim Hund festgestellt?

Das Problematische an der Leishmaniose ist, dass zwischen der Infektion und dem Ausbruch der Krankheit mehrere Monate oder Jahre liegen können, sodass sich in vielen Fällen kein direkter Zusammenhang herstellen lässt. Wenn Du Dich mit Deinem Hund in einem Verbreitungsgebiet (z. B. Mittelmeerraum) aufgehalten hast – oder Dein Vierbeiner aus einer dieser Regionen stammt, solltest Du den Tierarzt oder die Tierärztin in jedem Fall darüber informieren. Dies kann ein wichtiger Hinweis darauf sein, Deinen Hund auf eine mögliche Infektion mit Leishmaniose zu untersuchen.

In der Regel wird der Tierarzt oder die Tierärztin Hund Blut abnehmen, um dieses auf verdächtige Veränderungen der weißen und roten Blutkörperchen zu untersuchen. Die Identifikation von Leishmanien im Blut gilt jedoch als kompliziert und ist meist nur mit speziellen Diagnosemethoden möglich. So können durch bestimmte Labortests beispielsweise vom Immunsystem gebildete Antikörper nachgewiesen werden. In vielen Fällen sind auch Gewebeproben nötig (zum Beispiel aus den Lymphknoten), um den Erreger nachzuweisen.

Durch die Vitalblutanalyse können mögliche Ursachen von Erkrankungen oft frühzeitig erkannt werden.

Bei der Vitalblutanalyse unter dem Dunkelfeldmikroskop lassen sich Anzeichen erkennen, die auf eine Infektion mit Leishmaniose hindeuten können. Dabei handelt es sich um eine spezielle Untersuchungsmethode, die verschiedene Strukturen im Blut sichtbar macht. Sie zeigt einerseits die einzelnen Teile des Blutes, andererseits ein einfach verständliches Bild vom systematischen Gesamtzustand des Organismus. Ein besonderer Vorteil der Vitalblutanalyse ist, dass sich mögliche Ursachen und Zusammenhänge mit den Beschwerden erkennen lassen, die über eine labortechnische Untersuchung hinausgehen. Wenn Du mehr über die Vorteile der Vitalblutanalyse erfahren möchtest, dann klick Dich in diesen Ratgeber .

Tipp: In unserem Online-Shop erhältst Du ein komplettes Test-Set für die  VITALBLUTANALYSE . Nachdem Du eine Blutprobe an die 5-E™ Tierarztpraxis geschickt hast, wird diese genau analysiert. Auf Basis der Analyse erstellen unsere spezialisierten Tierärzt*innen ein Therapie- und Ernährungskonzept, das auf die Bedürfnisse Deines Hundes zugeschnitten ist.


Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Leishmaniose?

Bis zum heutigen Tag ist es leider nicht möglich, Leishmaniose zu heilen. Durch einen tierärztlichen Therapieplan und den Einsatz bestimmter Medikamente können die Symptome jedoch gelindert und das Wohlbefinden des erkrankten Hundes verbessert werden. Eine solche Behandlung kann über mehrere Monate oder Jahre andauern und muss regelmäßig überwacht werden.


Was dürfen Hunde mit Leishmaniose fressen?

Leishmanien gelten als Säurebildner. Normalerweise werden diese im Magen abgewehrt. Bei einer großen Belastung greifen sie jedoch die Magenwand an und bilden innere Gase sowie Giftstoffe. Diese wiederum können durch die geschädigte Magenwand ins Blut und den Organismus gelangen und dort weitere Schäden anrichten. Aus diesem Grund empfehlen wir bei einer Leishmaniose-Erkrankung eine möglichst purinarme Ernährung, zum Beispiel mit unserem vegetarischen Spezialfutter PLANTA . Purine sind natürliche Bestandteile vieler Lebensmittel, die beim Abbau Harnsäure freisetzen. Diese kann die Nieren zusätzlich belasten – ein Risiko, da die Nieren bei Leishmaniose oft schon angegriffen sind.

Da Leishmanien als Säurebildner gelten, empfehlen wir für betroffene Hunde eine purinarme Ernährung mit möglichst wenig tierischem Protein.

5-E™ Fütterungs- und Vitalstoff-Empfehlungen für Hunde mit Leishmaniose.

Das Ziel unserer erprobten Fütterungs- und Vitalstoffstrategie ist es, das Magen-Darm- System und somit die natürliche Immunabwehr Deines Hundes zu stärken. Gleichzeitig wird er mit wichtigen Nähr- und Vitalstoffen versorgt, die ihm durch seine Erkrankung entzogen werden.

Tipp 1) Umstellung auf bekömmliche Vollwertnahrung von Das Gesunde Tier

Für eine bekömmliche Ernährung sollte das Futter Deines Hundes möglichst wenig tierisches Protein enthalten und purinarm sein, da tierische Eiweiße die Säurebildung im Magen fördern. Unsere extrudierte Vollwertnahrung PLANTA wurde speziell für Hunde entwickelt, die purinarm ernährt werden müssen. Sie enthält pflanzliches Protein, ist reich an wertvollen Nährstoffen und liefert natürliches Pektin sowie Tryptophan zur Unterstützung der Magenschleimhaut. Unser rein vegetarisches Kaltpressnahrung ALLERGO enthält einen hohen Anteil an Lupine als pflanzliche Eiweißquelle sowie Hanf als Proteinquelle. Pflanzliche Öle für eine gute Versorgung mit hochwertigen Fettsäuren runden die vegetarische und leicht bekömmliche Rezeptur ab. Bei empfindlichen Hunden mit Magen-Darm Problemen raten wir zu PLANTA , während Hunde mit einer starken Verdauung ALLERGO bekommen können.

Tipp 2) Sanierung und Regeneration des übersäuerten Magens

Als begleitende Unterstützung empfehlen wir, unsere MAGENKUR FÜR HUNDE unter das Futter zu mischen. Diese enthält MASSU DYN , um eine übermäßige Anflutung von Magensäure zu verhindern sowie KALTGEPRESSTES TRAUBENKERNÖL zum Schutz der Magenschleimhaut vor freien Radikalen.


Wie kann ich meinen Hund vor Leishmaniose schützen?

Eine wirksame Prävention besteht darin, Deinen Hund vor dem Kontakt mit Sandmücken zu schützen. Diese sind hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiv. Von daher solltest Du Spaziergänge in den frühen Morgenstunden oder in der Abenddämmerung vermeiden – ganz besonders dann, wenn Du Dich mit Deinem Hund in einem Endemiegebiet aufhältst. Außerdem ist es ratsam, Mückennetze an den Fenstern und Türen anzubringen.

Um die Mücken von Kopf und Hals sowie wenig behaarten Körperstellen fernzuhalten, empfehlen wir, ein natürliches Repellent  (zum Beispiel Citronella oder Zistrose) zu verwenden. Es gibt zwar auch chemische Halsbänder und Spot-on-Präparate, die Deinen Hund vor Mückenstichen schützen sollen – diese können aber starke Nebenwirkungen haben und den Organismus belasten. Dasselbe gilt auch für die Schutzimpfung gegen Leishmaniose, die nach wie vor keinen zuverlässigen Schutz vor einer Infektion bietet.

Tipp: Mit unserem PARA EX SPOT-ON DOG - 50 ml oder dem PARA LAURIN BIO-PROTECT-HALSBAND kannst Du Deinen Hund dabei unterstützen, ihn weniger attraktiv für Mücken, Zecken und andere Lästlinge zu machen. 

  • Das PARA EX SPOT-ON DOG  enthält rein pflanzliche Inhaltsstoffe und Biozide wie Margosa-Extrakt und Geraniol. Gleichzeitig pflegt es die Haut und das Fell Deines Lieblings.
  • Das größenverstellbare PARA LAURIN BIO-PROTECT-HALSBAND enthält ausgewählte Substanzen wie Kokosöl und Geraniol. Besonders praktisch: Lässt die Wirkung des Halsbands nach, kannst Du diese einfach mit einigen Tropfen PARA LAURIN SPOT-ON DOG auffrischen.

Noch ein wichtiger Hinweis: Auch an Leishmaniose erkrankte Hunde sollten vor Mückenstichen geschützt werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich Sandmücken an ihnen infizieren und weitere Tiere anstecken.

Happy Times! Mit etwas Vorsicht und dem richtigen Mückenschutz könnt Ihr Eure Ausflüge ganz unbeschwert genießen.

Wir machen uns stark für die Gesundheit Deines Hundes.

Wenn Dein Hund gesundheitliche Probleme hat, möchtest Du natürlich alles richtig machen, damit er sich bald wieder besser fühlt. Wir sind für Dich da und beraten Dich gerne, mit welchen Futterprodukten und Vitalstoffen Du das Wohlbefinden Deines Lieblings unterstützen kannst.


Quellen

• https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/10.1055/a-1970-9590.pdf • Parasitology in Veterinary Medicine, Peter Deplazes, Johannes Eckert, Alexander Mathis, Georg von Samson-Himmelstjerna, Horst Zahner, Wageningen Academic Publishers, 2016 • Thieme Vet Center

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Über Tierarzt Thomas Backhaus

Tierarzt Thomas Backhaus ist Spezialist für ganzheitliche Tiermedizin mit Schwerpunkt auf Mitochondrialer Medizin. 1996 gründete er die Tierärztliche Praxis zur Römischen Villa in Longuich. Heute leit ... Weiterlesen

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