Was tun, wenn die Hormone beim Rüden verrückt spielen?
Wenn Rüden in die Pubertät kommen oder ihnen der verführerische Duft einer läufigen Hündin in der Nase liegt, bringt das ihren Hormonhaushalt ordentlich durcheinander. Das ist zwar völlig normal, kann aber zu Verhaltensweisen führen, die uns Hundehalter an den Rand der Verzweiflung bringen. In diesem Ratgeber erfährst Du, welchen Einfluss Hormone auf den Körper und das Verhalten Deines Rüden haben – und wie Du Deinem Liebling zu mehr Ausgeglichenheit verhelfen kannst, wenn diese vorübergehend verrückt spielen.
Inhaltsverzeichnis
- Hormone sind chemische Botenstoffe, die nahezu alle Funktionen im Körper beeinflussen.
- Das wichtigste männliche Sexualhormon ist Testosteron. Es wird hauptsächlich im Hoden gebildet und erhöht unter anderem den Sexualtrieb.
- Wenn ein männlicher Hund in die Pubertät kommt, beginnt sein Körper, vermehrt Testosteron zu produzieren.
- Dies kann zu einer Reihe unangenehmer Verhaltensweisen während der Pubertät führen, aber auch, wenn ausgewachsene Rüden eine läufige Hündin riechen.
- Mach dir bewusst, dass Dein Hund für das Hormonchaos während der Pubertät nichts kann.
- Versuche, auf die pubertären Eskapaden Deines Lieblings mit Geduld, Ruhe und Konsequenz zu reagieren.
- Sollten die Hormone Deines Rüden aufgrund einer läufigen Hündin verrückt spielen, kannst Du ihm mit körperlicher und geistiger Auslastung zu mehr Ausgeglichenheit verhelfen.
- Begleitend dazu kannst Du sein Wohlbefinden mit natürlichen Vitalstoffen unterstützen, die wir Dir in diesem Ratgeber vorstellen.
Kommt Dir das bekannt vor? Statt entspannt in seinem Körbchen zu schlummern, winselt Dein Rüde ununterbrochen, ist extrem unruhig, rührt sein Futter nicht mehr an und beehrt die ganze Nachbarschaft mit nächtlichen Jaul-Konzerten. Gut möglich, dass er von einem Überschuss an Sexualhormonen geplagt wird. Kein Grund, zu verzweifeln: Hier erklären wir Dir, was genau dahintersteckt und wie Du die Ausgeglichenheit Deines Lieblings unterstützen kannst.
Hinweis: Dieser Ratgeber enthält Empfehlungen für unterstützende Maßnahmen bei hormonellem Ungleichgewicht. Zur genauen Abklärung der Diagnose und Therapie Deines Hundes ist ein Besuch beim Tierarzt unerlässlich!
Was sind Hormone eigentlich?
Hormone sind chemische Botenstoffe, die Informationen im Körper übermitteln und praktisch alle Körperfunktionen beeinflussen, von der Atmung bis zum Schlaf, vom Blutdruck und Stoffwechsel bis zum Sexualtrieb. Sie werden in speziellen Drüsen, Zellen und Organen gebildet und meist über das Blut an ihren Zielort befördert, um dort eine bestimmte Reaktion auszulösen. Das Stresshormon Cortisol beispielsweise wird in der Nebennierenrinde produziert und sorgt unter anderem dafür, dass sich der Blutdruck erhöht. Genau wie wir Menschen verfügen unsere Hunde über unterschiedliche Arten von Hormonen, darunter Wachstumshormone, Glückshormone, Stresshormone oder Sexualhormone. Dabei gilt Testosteron als das wichtigste männliche Sexualhormon.
Was bewirkt Testosteron bei Rüden?
Das Sexualhormon Testosteron wird vor allem im Hoden gebildet. Es sorgt für die Bereitstellung von Energie, beeinflusst den Muskelaufbau und Fettabbau, regt die Spermienproduktion an und erhöht den Sexualtrieb. Darüber hinaus unterbindet es die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol und steigert das Selbstbewusstsein, was für einen souveränen Umgang Deines Hundes mit Artgenossen wichtig ist.
Immer eine kühle Schnauze bewahren: Das Hormon Testosteron unterstützt Deinen Rüden dabei, souverän mit seinen Hundekumpels umzugehen.
Puber-Tier oder Puber-Terror? Das passiert, wenn Rüden geschlechtsreif werden.
Je nach Rasse, Körpergröße und Veranlagung kommt ein Hund zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat in die Pubertät. In dieser Phase beginnt der Körper von Rüden, Samenzellen und vermehrt Sexualhormone zu produzieren. Diese sorgen einerseits dafür, dass Dein Hund unabhängiger wird – andererseits können sie dazu beitragen, dass er in manchen Situationen plötzlich unsicher, gestresst oder aggressiv reagiert.
Zu den typischen Anzeichen, dass Dein Rüde in die Pubertät kommt, gehören:
- Er beginnt, sein Revier zu markieren und das Bein zu heben
- Erlernte Regeln und Kommandos scheinen plötzlich vergessen
- Er reagiert auf bekannte Situationen unsicher, gestresst, ängstlich oder aggressiv
- Er wird unabhängiger und orientiert sich weniger an Dir
- Er zeigt möglicherweise Jagdverhalten
- Er zeigt ein „rüpelhaftes“ Verhalten beim Spielen
- Es treten ungewohnte Verhaltensweisen auf wie Appetitlosigkeit, Schlafprobleme, Aufgedrehtheit, Pöbeln oder Ziehen an der Leine
In dieser Phase sind Geduld, Liebe und Konsequenz gefragt.
Ähnlich wie wir Zweibeiner durchlebt Dein Rüde während der Pubertät ein regelrechtes Chaos der Hormone. Obwohl er Dir sonst kaum von der Seite gewichen ist, rennt er plötzlich beim Spazieren davon, verbellt andere Hunde oder Menschen und schaltet bei erlernten Kommandos auf Durchzug. Schon klar, dass Du das Verhalten Deines „Puber- Tiers“ echt anstrengend findest, aber mach Dir immer wieder bewusst, dass Dein Hund nichts für das Durcheinander in seinem Körper kann.
Auch, wenn es manchmal schwerfällt: Versuche geduldig, ruhig und konsequent zu bleiben und zeig Deinem Hund, welche Verhaltensweisen Du tolerierst und welche nicht. So kommen Dein Liebling und Du am besten durch die aufregende Flegelphase.
Was passiert im Körper eines Rüden, wenn er eine läufige Hündin riecht?
In der Regel können Rüden eine läufige Hündin bereits aus großer Entfernung riechen. Ist dies der Fall, produziert der Körper des Rüden mehr Testosteron. Dies kann zu einem Ungleichgewicht des Hormonspiegels führen, was unter anderem eine Reihe von unangenehmen Verhaltensweisen wie Aggressivität, übermäßiges Winseln und Bellen, Appetitlosigkeit oder vermehrtes Urinmarkieren nach sich zieht.
Um Deinem „liebeskranken“ Rüden in diesen Phasen zu mehr Ausgeglichenheit zu verhelfen, haben wir hier ein paar Tipps für Dich zusammengestellt:
- Weiche vorübergehend auf Spazierwege aus, auf denen möglichst wenige Hunde unterwegs sind.
- Lass Deinen Rüden am besten an der Leine, damit er sich nicht aus dem Staub macht, sollte er doch eine läufige Hündin erschnüffeln.
- Versuche Deinen Liebling durch lange Spaziergänge sowie artgerechte Spiele und Sport (z. B. Fährtenarbeit, Joggen, Agility) körperlich wie auch geistig auszulasten.
- Sorge für Beschäftigung, die Deinen Rüden ablenkt, zum Beispiel das Üben von Kommandos in einer möglichst reizarmen Umgebung.
- Durch natürliche Vitalstoffe von Das Gesunde Tier, die Du ganz einfach unter das Futter mischst, kannst Du das Wohlbefinden Deines „Casanovas“ zusätzlich unterstützen.
Sollte das alles nicht helfen und Dein „liebeskranker“ Rüde tagelang das Futter verweigern, ununterbrochen Jaulen oder nachts nicht schlafen können, empfehlen wir, mit Deinem Tierarzt zu besprechen, ob eine Kastration sinnvoll ist.
5-E™ Vitalstoffempfehlungen für Rüden mit hormonellem Ungleichgewicht
- Mit RÜDENBÄNDIGER kann dabei helfen, die Hormone Deines Rüden auf natürliche Weise ins Gleichgewicht zu bringen. Das Pulver enthält einen wissenschaftlich entwickelten Phytosterol-Komplex, der die Bildung von Testosteron hemmen soll. Zur Deckung des erhöhten Nährstoffbedarfs bei hormonellem Ungleichgewicht sind in RÜDENBÄNDIGER wertvolle Vitamine und Mineralstoffe enthalten.
- Begleitend dazu kannst Du Deinem Rüden PROSTA RELAX unter das Futter mischen. Es enthält einen hochwertigen Kürbiskernextrakt, der eine gesunde Prostata-Funktion fördern soll und Rüden mit starkem Triebverhalten beruhigen kann.
Love is in the air! Wenn Dein Rüde eine läufige Hündin riecht, können seine Hormone verrückt spielen. Mit körperlicher sowie geistiger Auslastung und natürlichen Vitalstoffen kannst Du ihm zu mehr Ausgeglichenheit verhelfen.
Soll ich meinen Rüden kastrieren lassen?
Eine pauschale Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Fakt ist: Bei der Kastration handelt es sich um einen operativen Eingriff unter Vollnarkose, bei dem die Keimdrüsen (Hoden) des Rüden entfernt werden. Neben dem gesundheitlichen Risiko, das ein solcher Eingriff mit sich bringt, wirkt sich dieser auch auf den natürlichen Hormonhaushalt des Hundes aus. Es kommt meistens zu Veränderungen im Stoffwechsel, wodurch zahlreiche Rüden zum Beispiel schneller an Gewicht zulegen. In einigen Fällen kann eine Kastration auch hormonell bedingte Erkrankungen wie einer Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse zur Folge haben.
Aus tiermedizinischer Sicht ist eine Kastration beim Rüden oft nur dann sinnvoll, wenn er an ausgeprägten gesundheitlichen Problemen wie einer vergrößerten Prostata oder bösartigen Tumoren an den Hoden leidet. Auch bei extremen Sexualverhalten, das durch Sexualhormone verursacht wird, kann eine Kastration für eine Verbesserung sorgen.
Macht eine Kastration meinen Hund ruhiger?
Nach wie vor hält sich das Gerücht, dass Rüden durch eine Kastration unerwünschtes oder aggressives Verhalten ablegen und ruhiger werden. Hierzu sei gesagt, dass Testosteron (welches größtenteils im Hoden gebildet wird) einen angst- und stressreduzierenden Effekt auf den Körper hat, da es die Freisetzung des Stresshormons Cortisols hemmt. Ein auf Angst oder Verunsicherung basierendes „Fehlverhalten“ wird sich also höchstwahrscheinlich nicht durch eine Kastration legen – sondern vielmehr durch ein entsprechendes fachmännisches Training.
Wie Du siehst, will eine Kastration gut überlegt sein. Am besten sprichst Du mit Deinem Tierarzt darüber, was für Deinen Hund am besten ist.
Noch Fragen? Wir sind für Dich da.
Wenn es Deinem Hund nicht gut geht, möchtest Du natürlich alles richtig machen, damit er sich bald wieder besser fühlt. Wir sind für Dich da und beraten Dich gerne, mit welchen Futterprodukten und Vitalstoffen Du das Wohlbefinden Deines Lieblings unterstützen kannst.
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Über Tierarzt Thomas Backhaus
Tierarzt Thomas Backhaus ist Spezialist für ganzheitliche Tiermedizin mit Schwerpunkt auf Mitochondrialer Medizin. 1996 gründete er die Tierärztliche Praxis zur Römischen Villa in Longuich. Heute leit