Deklaration von Fertigfutter – ein Buch mit sieben Siegeln? (Teil 1)
Im großen Angebot von Fertigfutter für Hunde ist es manchmal schwierig, den Überblick zu behalten. Offensive Werbung verschleiert teilweise den Blick aufs Wesentliche – nämlich darauf, was im Futter eigentlich drin ist. Woran können Sie sich orientieren, um das Beste für Ihr vierbeiniges Familienmitglied auszuwählen?
Fertigfuttermittel unterliegen einer gesetzlichen Kennzeichnungspflicht im Sinne der Futtermittelverordnung, von EU-Richtlinien und dem Katalog der zugelassenen Einzelfuttermittel. Das dient dem Schutz der Verbraucher und der Tiere, indem sie Transparenz schaffen und Täuschung vermeiden sollen.
Für Sie als Hundebesitzer sind die Inhaltsstoffe im Futter interessant, um die Qualität einzuschätzen oder um verschiedene Futtermittel miteinander vergleichen zu können. Eventuell müssen Sie im Einzelfall Unverträglichkeiten oder Erkrankungen Ihres Hundes berücksichtigen, was nur mit sachlichen Informationen möglich ist.
Dabei fragen Sie sich wahrscheinlich folgendes: Was darf drin sein im Futter? Was bedeutet das alles, was auf der Tüte oder Dose steht? Und was muss überhaupt drauf stehen? Lesen Sie jetzt, welche Angaben die Verpackung haben muss. Im nächsten Teil dieses Themas geht es um Erläuterungen zu Inhaltsstoffen im Hundefutter (z.B. tierische Nebenerzeugnisse und Zusatzstoffe).
Inhaltsverzeichnis
Bezeichnung des Futtermittels
Ein Alleinfutter enthält alles, was den Nährstoffbedarf eines gesunden Hundes ohne weitere Zusätze deckt. Diätfuttermittel sind für die Therapie zum Beispiel bei Leber- oder Nierenerkrankungen oder bei Diabetes von Bedeutung. Einzel- und Ergänzungsfuttermittel sind allein nicht ausreichend für die Versorgung des Hundes. Sie werden mit anderen Futterkomponenten zu einer vollwertigen Ration kombiniert. Wählen Sie also immer ein Alleinfutter, wenn Ihr Hund kein spezielles Futter benötigt.
Tierart und Altersgruppe
Die Angabe der Tierart ist nötig, um Verwechslungen zu vermeiden, weil die einzelnen Tierarten unterschiedliche Bedürfnisse an die Nährstoffe haben. Nur eine tierartgerechte Ernährung stellt auf Dauer die gesunde Versorgung Ihres Hundes sicher. Jede Altersgruppe hat spezifische Anforderungen an das Futter. Dem tragen beispielsweise Junior- oder Seniorfutter Rechnung.
Zusammenfassend könnte die erste Grundaussage auf der Verpackung heißen: „Alleinfuttermittel für ausgewachsene Hunde“ oder „Diät-Futtermittel für Hunde mit chronischer Niereninsuffizienz“.
Zusammensetzung
Hier finden Sie die Inhaltsstoffe des Futters: die Hauptnährstoffe Proteine (z.B. Rindfleisch), Kohlenhydrate (z.B. Reis) sowie Öle (z.B. Lachsöl), aber auch Kräuter, Ballaststoffe oder Mineralien.
Hersteller von Futtermitteln dürfen verschiedene Varianten der Deklaration wählen. Bei der offenen Deklaration werden die Komponenten einer Rezeptur mit ihrem prozentualen Anteil aufgelistet. Halboffene Deklarationen nennen die Inhaltsstoffe in der Reihenfolge ihrer Menge, aber ohne Maßangabe. An erster Stelle steht der Rohstoff mit dem größten Anteil. Geschlossene Deklarationen nennen lediglich Futtermittelgruppen, z.B. „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“. Über die genaue Zusammensetzung erfahren Sie in diesem Fall nichts.
Anhand dieser Angaben können Sie die Qualität des Futters beurteilen. Unser Rat: Achten Sie auf die offene Deklaration. Beim 5-E Hundefutter finden Sie immer ausführliche Angaben zu den Inhaltsstoffen.
Analytische Bestandteile
Der Nährstoffgehalt eines Futtermittels wird mit Hilfe von analytischen Untersuchungen bestimmt, z.B. mit der Weender-Analyse. Als Ergebnis erhält man Werte zu Feuchtigkeit, Rohprotein, Rohfett, Rohasche und Rohfaser. Der Anteil der Kohlenhydrate wird nachträglich berechnet.
Feuchtigkeit wird erst ab einem Wert von mehr als 14 Prozent deklariert, fehlt also bei Trockenfutter, welches i.d.R. zwischen 8-12 Prozent Feuchtigkeit enthält.
Ernährungsphysiologische Zusatzstoffe
Hierunter versteht man Vitamine und Mineralstoffe oder einzelne Aminosäuren, die Hunde für eine artgerechte und gesunde Ernährung benötigen.
Technologische Zusatzstoffe
Dazu zählen unter anderem Konservierungsstoffe zur Haltbarmachung des Futters, Antioxidantien für den Schutz der Futterfette, Emulgatoren oder Gelierhilfen für spezielle Zubereitungen. Wählen Sie für Ihren Hund möglichst Futter mit natürlichen Antioxidantien wie Vitamin C oder Rosmarinextrakt aus.
Fütterungsempfehlung
Die empfohlene tägliche Futtermenge dient der optimalen Versorgung des Hundes. Bei Feuchtfutter ist die Menge wegen des höheren Wassergehaltes größer als bei Trockenfutter. Halten Sie die Empfehlungen ein, um gesundheitliche Probleme zu vermeiden. Ein einfaches Hilfsmittel ist das abwiegen der Ration.
Energiegehalt
Der Wert für die verdauliche Energie beschreibt den Nährwert des Futters. Zu viel Energie führt zum Übergewicht, zu wenig Energie versorgt die Hunde unzureichend. Je nach Gewicht und Aktivität Ihres Hundes können Sie mit Hilfe des Energiegehaltes beurteilen, welche Futtermenge benötigt wird.
Packungsgröße
Die Angabe des Nettogewichts gehört natürlich auf jede Futterpackung.
Haltbarkeitsdatum
Bis zum genannten Mindesthaltbarkeitsdatum garantieren die Hersteller bei sachgemäßer Lagerung der Originalverpackung die Qualität und den Nährstoffgehalt des Futters. Das 5-E Hundefutter wird in kleinen Chargen produziert und ohne lange Lagerzeiten zeitnah an die Hundehalter ausgeliefert, so dass die Frische unserer Produkte gewährleistet ist.
Hersteller und Registrierungsnummer
Schließlich gehören auf die Verpackung noch Name, Anschrift und Registrierungsnummer der Firma, die das Futtermittel in den Handel bringt. Oft sind auch eine Web-Adresse und Telefonnummer vermerkt. Nutzen Sie diese Kontaktmöglichkeiten, um offene Fragen zu klären.
Chargennummer
Auf jeder Verpackung von Hundefutter finden Sie schließlich noch eine Chargennummer. Sie dient als Kennzeichnung im Produktionsprozess, um die jeweilige Futtermischung eindeutig zu identifizieren. Das kann von Bedeutung sein, falls Rückrufaktionen notwendig sind.
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Über Tierheilpraktikerin Ines Mart
Ines Mart ist Tierheilpraktikerin und Spezialistin für die ganzheitliche Ernährung des Hundes. Ihre Hauptinteressensgebiete sind die ganzheitliche Therapie mit Schwerpunkt auf Ernährung und der natürl